Belletristik
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Auf Bitte ihrer Mutter geht Madeleine regelmäßig ihren Onkel im Krankenhaus besuchen, um ihm vorzulesen. Nach einem bizarren Sturz ist er nahezu bewegungsunfähig und kaum noch imstande zu sprechen. Über Zeichen gibt er ihr zu verstehen, nach welcher Lektüre es ihm verlangt. Madeleine glaubt Gutes zu tun und ihren Onkel gegen die Verdächtigungen ihrer Mutter in Schutz nehmen zu müssen. Doch tatsächlich ist er ein Zyniker und ausgemachter Demokratiefeind, der die Epoche des kaiserlichen Deutschlands um die Jahrhundertwende zu seinem favorisierten historischen Bezugspunkt auserwählt hat. Über die Stationen Barcelona, Oostende und Paris unternimmt er im Kopf eine aberwitzige Reise ins ehemalige Kolonialgebiet Deutsch-Südwest, um zum Mörder zu werden.
Der zutiefst politische und provokative Roman verwendet Realquellen und jongliert fiktional mit verschiedenen Zeitebenen.