Kunst
Von Mitte Juli bis zum Ende der Badesaison wird im Freibad Günterode, Ortsteil von Heilbad Heiligenstadt, die Ausstellung CHRONIK gezeigt. Das Projekt für zeitgenössische Kunst besteht aus drei Komponenten, die fließend Eingang in die Alltagskultur des Badebetriebes finden und gemäß Aby Warburgs Begrifflichkeit, dass Kunst einen Denkraum eröffnet, als Ideen- und Spielobjekte verstanden werden wollen. Zwei monolithische Blöcke, SPEICHER I und II, sind aus Vierkanthölzern gefertigt und können als Liegeflächen Verwendung finden. In die Oberflächen eingefräste Daten – Zitate aus dem „Familienbuch der kath. Pfarrgemeinde Günterode“ (AMF Verlag Leipzig, 2005) – stellen einen thematischen Bezug zur Historie von Günterode her. So erscheint u. a. der längst veraltete Begriff der „Herdstätte“, der ehemals dazu diente, Ansiedlungen nach der Anzahl ihrer Feuerstellen statistisch zu erfassen. Parallel zu den geschichtlichen Verweisen wird das Kassenhaus um ca. einen halben Meter verlängert. Der Anbau KREIDESCHLAG in ebenfalls monolithischer Bauweise ist mit schwarzer Kreidetafelfarbe behaftet. Ein horizontaler Spalt dient als Ablagefläche für Kreide. Kinder oder Besucher können die Fläche als Schreib- und Malfläche benutzen. Symbolisch ist damit gemeint: Die aktuellen Informationen und Zeichen auf der Tafel ermöglichen einen Dialog mit den historischen Daten auf den Liegeflächen. Insofern dient die Andeutung einer Chronik als Motivator, die Identität von Günterode und des Umfeldes von Heilbad Heiligenstadt zu hinterfragen.
// Text Einladung